Hallo ihr Lieben,
heute bündle ich ein paar Gedanken und Tipps rund um den ersten Schulanfang, die Aufregung und das plötzlich große Kind. Vielleicht habt oder hattet ihr ja ähnliche Gedanken.
Schon im Juni nach dem nullten Elternabend in der Schule habe ich begonnen mir so einige Gedanken zu machen. Die Achterbahn der Gefühle wurde mal wieder in Gang gesetzt. Fragen über Fragen und die Organisation auf den Schulanfang und ersten Schultag hin. Ja, ich plane und organisiere sehr gerne und es freut mich, wenn ich dann auch eine Punktlandung mache und alles, möglichst ohne großen Aufdieletzteminutestress, passt. Und mich bewegen solche Momente sehr.
Und plötzlich hat das Baby Schulanfang
Da hat man gerade noch dieses kleine entzückende Windelpaket im Arm, schnüffelt liebevoll am flauschigen Babyköpfen, lauscht dem zufriedenen Schnullerschmatzen und 6 Jahre später fragt man sich wie schnell diese Kleinkindzeit vergangen ist. Plötzlich ist das Kind so selbstständig, dass man manchmal schon wieder Freizeit hat und nur noch kopfschüttelnd daneben steht. Man kann richtig gute Gespräche führen, man bekommt sehr tiefgründige Frage gestellt, man kann Witze machen und wird verstanden. Nun trägt das große Kind schon meine Socken und ist ganz scharf auf meine Turnschuhe… dauert nicht mehr lange bis er auch diese tragen kann. Ich habe Hochwasser im Auge, ich bin stolz, gerührt und aufgeregt. Dabei ist es doch „nur“ ein Schulanfang.
Schulanfang wird bei uns in Sachsen schon immer etwas größer gefeiert als vielleicht in anderen Bundesländern. Ich kann mich noch sehr bildlich an meinen eigenen Schulanfang erinnern. Ich weiß wie aufgeregt ich war, ich erinnere mich an die Feierstunde in der Schule, ich weiß wie und von wem ich meine Zuckertüte überreicht bekommen habe, ich weiß noch was in meiner Zuckertüte drin war und weiß, dass ich wirklich gern in die Grundschule gegangen bin. Eben diesen tollen Start wollte ich auch unserem ersten Schulanfänger geben. Er sollte mit eingebunden werden, er sollte mit entscheiden, und er sollte wissen, dass es ein besondere Tag ist und wir diesen Tag gemeinsam feiern. Und er sollte wissen, das jetzt nicht „der Ernst des Lebens“ beginnt, nein er sollte wissen, es ist ein neuer Abschnitt, der hauptsächlich Spaß machen soll! Und mit der Freude zu den Dingen wird er täglich viel Neues lernen!
Mamas Alarmglocke
Und da kamen die ersten Schleierwolken und trüben Gedanken in und um meinem Kopf herum. Wird er mit dem System der Schule zurecht kommen? Mit 14 Monaten startete er seinen „Arbeitsalltag“ in einer Kita mit einem offenen Erziehungskonzept. Die Kinder konnten sehr viel selber entscheiden, es gab spielerisch ein- und umgesetzte Regeln und die Kinder wurden sehr gut zur Eigenständigkeit erzogen. Emphatisch, sensibel, aufgeweckt, körperlich aktiv, manchmal etwas faul, aber mit dem Bewusstsein ausgestattet, dass wenn er etwas möchte, er es auch schafft. Ja, so würde ich unser großes Kind kurz umschreiben. Und da geht bei mir wieder eine Mama-Alarmglocke an.
Vertrauen und loslassen
Was, wenn ihm etwas keinen Spaß macht und er es trotzdem muss, weil alle müssen und er genau den vorgegeben Weg gehen muss um zum Ziel zu kommen? Er ist es gewohnt auch Umwege zu gehen um an das gegebene Ziel zu kommen, Umwege die vielleicht länger sind aber trotzdem mehr Spaß machen. Was, wenn er von einem älteren Schüler aufs Horn genommen wird, was… Nun ja, wir werden es sehen. Ich kann es nicht ändern, muss ab jetzt auf die Schule, den Lehrer und unser Kind vertrauen. Wir als Eltern können ihm nur den Rücken stärken, uns auf seine Augenhöhe begeben und eventuell entstehende Probleme besprechen. Wir werden ihn ernst nehmen und weiterhin über alles lieben. Und alles andere wird sich ergeben. Ich könnte euch hier noch 100 weitere Gedanken erörtern, aber ich muss auch meinem Kind vertrauen und stecke diese Gedanken jetzt in den Turnbeutel. Er wird es meistern und ich muss wieder ein bisschen mehr loslassen. Loslassen… so geht es Jahr für Jahr und irgendwann…kommt wieder einer dieser emotionalen Momente auf dem Weg eines Heranwachsenden… ich lasse mich überraschen und geniesse die Zeit.
Gut organisiert und kräftig gefeiert, so kann es losgehen!
Gemeistert haben wir nun auch einen tollen Schulanfang und die Orga herum. Ich reiße hier nur ein paar Stichpunkte an, was uns wichtig war und wie wir es organisiert haben. Vielleicht fühlt sich der ein oder andere inspiriert. Mein grundsätzlicher Tipp zum Schulanfang: Bezieht die ABC-Schützen mit ein. Das nimmt die Angst und steigert die Vorfreude! Lasst die Kinder Wünsche äussern, lasst sie mit helfen und vorbereiten. Ist nicht immer die stressfreie Variante, aber erfahrungsgemäss dann doch die bessere.
Schulranzen:
Wir haben einen Termin im Ranzen-Fachgeschäft gemacht und den Ranzen anpassen lassen. Ich hätte mich absolut verkauft. Unser Kindlein ist einfach schon zu groß für einen normalen Schulranzen, also haben wir einen Rucksackranzen genommen, neutral, cool, kann er auch noch bis zur 4 Klasse nehmen. Rücken gut, alles gut.
Schulzubehör:
Schulhefte, Ordner etc. haben wir nach der Schulliste alles online bestellt. So hatte ich alles im Überblick, keine Rennerei und alles bequem nach Hause geliefert. Die Beschriftung hat der kleine ABC-Schütze selber übernommen. Name, Klasse, so weiß er ab der erste Minute Bescheid.
Hort, Essen und Co.:
Die Anmeldung für den Hort/ Nachmittagsbetreuung haben wir gleich zum ersten Elternabend gemacht. Den Zettelkram dazu, die Einrichtung der Dauerüberweisungen für die neuen Beiträge, die Anmeldung zur Essensversorgung, Vereinsbeiträge und die sonstigen Formulare (Fotogenehmigung, Notfallzettel etc.), die man so auf dem Tisch hatte, habe ich 3 Wochen vorher in Angriff genommen. Das kann schon mal 2h dauern, dann hat man es aber weg.
Outfit:
Da hatte der Schulanfänger seine eigene Vorstellung. Wir haben es gemeinsam online bestellt bzw. die Schuhe zusammen anprobiert und gekauft. Selbst wenn mir das Outfit nicht gefallen hätte, ich hätte ihn gelassen. Hat mir aber gefallen. 😉
Zuckertüte:
Er sollte entscheiden ob Mama ihm eine basteln soll oder ob wir eine fertige kaufen. Er wollte eine kaufen, hatte auch da seine Vorstellung. Bitteschön, dann gab es eben Dinos, bunt, bunt, Feuer, gefährlich.
Zuckertüteninhalt:
Er durfte ein paar Wünsche loswerden, der Inhalt war aber Mamas Sache. Ein Film, ein Schlüsselanhänger mit Licht, der Füller und ein paar Leckereien und Riegel, die er dann auch in der Brotdose findet. Und dann bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe 2-3 Süssigkeiten hineingetan, die ich sonst nie kaufen würde, die Kinder aber magisch anziehen. So auch ein Lolli-Laserschwert, was dann auch noch leuchten kann. Die Macht war bei mir.
Ein Tipp von SchönHerum. Zum ausstopfen der Spitze eignet sich Mäusespeck sehr gut und als Füllmaterial ist Seidenpapier wunderbar. Ich habe viele Kleinigkeiten noch einmal in buntes Seidenpapier eingewickelt. Das erhöht die Freude und Kinder können das Papier so richtig schön auffetzen.
Geschenke:
Wir haben erst einmal alle Wünsche vom Kind gesammelt. Kinder haben immer Wünsche, die man jedoch nicht immer und sofort erfüllen sollte. Manche erledigen sich nach der ersten Euphorie ganz schnell wieder. Deshalb gibt es diese Liste bei uns fortlaufend. Die wirklich „langen“ Wünsche haben wir dann mit den benötigten Sachen aufgefüllt und einfach auf die Omas & Opas & Tanten verteilt. Ein Geschenk pro Person. Das Highlight was das seit 2 Jahren auf der Liste stehende Taschenmesser! Ansonsten gab es Turnschuhe, einen Trainingsanzug, einen Big Wheel-Roller für den Schulweg, zwei Bücher, eine Tafel, ein Entdeckerset mit Fernrohr, Kompass und Taschenlampe und natürlich Süßigkeiten. Alles im Rahmen und mit ganz viel Freude verbunden.
Geschwister-Schultüte:
Braucht es das? JA! Bei so viel Trubel um den großen Bruder darf auch der Kleine seine Tüte tragen und buntes Papier auffetzen. Ich selber habe die Zuckertüte meiner Schwester fast leer gefressen, dieses Schicksal sollte sich nicht bei unseren Kindern wiederholen.
Der Schulweg:
Unser Schulkind soll laufen. Es sind ca. 800 m, aber leider zwei große Hauptstrassen. Nicht ganz ungefährlich, aber machbar. Wir sind den Weg mehrmals zusammen gelaufen und haben die Zeit gestoppt. Jetzt bringen wir ihn noch, aber mit der Zeit soll er das alleine meistern. Einer neuer Schritt loszulassen, er kann stolz sein und kommt täglich frisch gelüftet in der Schule an. So sind wir dann auch zur Feierstunde am Samstag!!! in die Schule gelaufen.
Die Feier, das Fest, die Party:
Wir haben uns mit zwei weiteren Schulanfängern zusammen getan und gemeinsam ein hübsches Gartenfest ausgestattet. Ein Zelt, Bierbänke, Getränke, Kuchen, Grill… Jeder hat organisatorisch und finanziell seinen Teil beigetragen und so gab es ein paar Highlights und jede Menge Spaß für Groß und Klein.
Es gab ein riesiges Kuchenbuffet. Die Kuchen haben wir zum Teil auf die Gäste verteilt und zum Teil beim Bäcker geordert. Die Torte habe ich gebacken und für jeden Schulanfänger symbolisch ein Tierchen getoppt. Die Schulanfänger durften dann ihr Tier herunternehmen und haben somit das Buffet eröffnet. Dann gab es noch eine Candy-Bar. Die Kinder mussten sich bei verschiedenen Spielen (Kartoffel-Eier-Lauf, Luftballontanz, Wasserpistolenschießspiel und Ringwurf) ihre Regenbogentaler verdienen. Mit diesen Talern konnten Sie dann an der Candy-Bar in Begleitung eines Erwachsenen 8 Süßigkeiten einlösen. Hat wunderbar geklappt und die 26 Kinder waren beschäftigt! Danach gab es das Puppentheater „Däumelinchen“ von Susa Ahrens vom Märchenteppich Halle, das neue Baumhaus wurde eingeweiht und nach dem Abendessen vom Catering gab es am Abend Kinderkino. Ein rundum gelungenes Gartenfest mit ganz viel SchönHerum. Die Dekoration haben wir einen Tag vorher gebastelt und aufgehängt. Pompons, Wabenbälle, Quasten, Wimpelketten, Luftballons etc. bunt, bunt, eben so wie es Kinder mögen!
Gastgeschenke:
Gab es zum Abschied nur für die Kinder. Wir haben kleine Zuckertüten genommen und diese auf Grund der schon erwähnten Candy-Bar nicht mit Süssigkeiten gefüllt. Ein Würfel, eine kleine Taschenlampe, ein Mini-Fallschirmspringer und ein Spielzeuginsekt hatten in der Minitüte Platz. Wer die Zuckertüten nicht kaufen möchte, der kann natürlich selber basteln. Wie, das erfahrt ihr hier.
Fotos
Einen schönen Tag sollte man in Bildern festhalten. Ich habe vorher geguckt, wo ich unseren Schulanfänger am besten ablichten könnte, bevor er die Zuckertüte auffetzt und die ersten Gras- oder Schokoflecken an der Hose hat. Direkt auf dem Schulweg bin ich auf ein cooles Graffiti gestoßen und dort haben wir ein kleines Shooting gemacht. Im Laufe des Tages habe ich dann doch sehr oft die Kamera beiseite gelegt um die Momente genießen zu können. Daher gibt es auch kein Foto vom Anschnitt der Torte und ihr könnt nicht sehen, dass sie drei Böden hatte und einer davon rosa war. Egal, weil das Rezept gibt es dann später mal in einem Extrapost.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte.
Ein alter Teppich, zwei alte Koffer und ein Deckchen vom Flohmarkt gaben eine hübsch Shabby-Chic-Sitzecke.
Die Candy-Bar konnten die Kinder nur in Begleitung eines Erwachsenen und mit Regenbogentalern öffnen. Die Taler, aus buntem Papier gestanzte Kreise, mussten sie aber erst verdienen. Es gab den Kartoffellauf. Kartoffel auf dem Löffel einmal quer durch den Garten. Dann hatten wir das Poolspiel. Dieses wurde von unseren Freunden einmal zu einem Kindergartenfest gebastelt und nun reaktiviert. Die Kinder mussten mit Wasserpistolen alle Kegelpuppen in den Pool spritzen. Und dann gab es noch ein Ring-Wurfspiel. Pro Regenbogentaler konnten sich die Kinder 8 Süssigkeiten in ihre Tütchen sammeln.
Der Wettergott konnte sich nicht entscheiden, also haben wir uns für das Zelt entschieden. Am Ende blieb es trocken, aber danach ist man immer schlauer.
Das kleine Zelt für die Kleinen. Fast alles was vor dem Zelt steht ist vom Flohmarkt und wurde von B. gesammelt und liebevoll arrangiert.
Baumhaus 10 x hoch und runter und danach wurde das Kuchenbuffet eröffnet.
Die Torte hatte 3 Böden, eine Himbeercreme in der Mitte und als Ummantelung eine Frischkäse-Mascarpone-Puderzuckermasse. Die Schmetterlinge waren aus Esspapier, die Tiere gehörten danach den Schulanfängern. Ganz wie auf der Zuckertüte.
Die Monstermuffins haben die Kinder dekoriert. Ich will nicht wissen, wie viele Augen zwischendurch nicht auf den Muffins gelandet sind, sondern in den Zuckermäulern.
Ein zauberhaftes Puppenspiel von Susa Ahrens vom Märchenteppich in Halle.
Und bei so vielen Gästen in einem Garten muss man auch daran denken! Eine coole Alternative zu den blauen Boxen sind diese Ökolocus. Die chemiefreie Mobiltoilette aus Leipzig. Viele nannten sie auch die „Abenteuertoilette“ :).
So groß muss man nicht feiern, aber wir haben es getan. Kinder und Erwachsene waren happy. Die Kleinen werden ihren Schulanfang immer in schöner Erinnerung behalten.
Nun wünsche ich allen ABC-Schützen einen fantastischen Start in die Schulzeit. Mögen Kreativität, die Freiheit diese Kreativität auszuleben und die Freude am Lernen eure täglichen Begleiter sein. Spielt, seid Kinder, geht eure Wege (drückt und küsst eure Eltern) und dann kann doch eigentlich nichts schief gehen. Schnief.
Habt ihr Fragen, Tipps oder ganz andere Erfahrungen? Schreibt mir und hinterlasst eure Kommentare.
Herzlichst
Stefanie von SchönHerum