Was kommt in eine Schultüte?
Hallo Ihr Lieben,
Glitzer, Einhörner und ein großer Regenbogen vielleicht?!
Da ich in den letzten Wochen so einige Zuckertüten oder Schultüten gestaltet haben, gab es in meinem Umfeld auch oft Fragen zu dieser Tradition und zum Inhalt einer Zuckertüte. Im vorigen Jahr stand ich selber zum ersten Mal vor der Frage „Was kommt in die Zuckertüte“. Ich habe mich belesen, mir viele Gedanken gemacht und so einige Erfahrungen gesammelt.
Lange Rede kurzer Sinn, ich teile meine Erfahrungen, Tipps und Tricks gern mit euch und deshalb gibt es nun diesen Beitrag über das große WAS in der Schultüte.
Eine süße Tradition
Die Zuckertüten haben ihren Ursprung wohl in Sachsen und Thüringen und die Tradition geht weit bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Zum ersten Schultag im Leben bekommt der kleine Schulanfänger eine Schultüte um den Start in einen so wichtigen und neuen Lebensabschnitt zu versüßen. Seither wurden Schultüten mit Süßigkeiten, Früchten, Nüssen und ein paar Schulmaterialien und kleinen Geschenken gefüllt. Daran wird sich wohl nie etwas ändern, aber trotzdem sollte man einmal tiefgründiger über die Füllung nachdenken, bevor man wild drauflos füllt.
Wir wohnen in Leipzig und hier kennt man diese Tradition nur zu gut. Ein Schulanfang wird schon immer etwas größer gefeiert und in den meisten Fällen ist die Einschulung hier ebenso ein großes Fest wie ein runder Geburtstag. Auch ich hatte als Kind eine tolle Zuckertüte mit Hase Hoppel oben auf und eine dicke Familienfeier. Der Tüte und der Feier habe ich damals entgegengefiebert, ebenso wie dem Schulstart selbst.
Gestern und Heute
Nun hat sich in den letzten Jahren so einiges am Angebot und an unserem Konsumverhalten geändert, was nicht ganz unwesentlich ist, wenn man eine Schultüte packt. Im wesentlichen sind das drei Punkte, die sich merklich verändert haben:
- Die Kinder bekommen oft nicht nur eine Zuckertüte geschenkt.
- Die Kinder sind leider zu oft überzuckert.
- Viele Kinder haben schon fast alles und die Kinderzimmer sind vollgestopft.
Von wem bekommt das Kind die Schultüte
Die Hauptschultüte bekommt das Schulkind traditionell von den Eltern überreicht, wenn sie nicht am Zuckertütenbaum gewachsen ist ;).
Sie ist zwischen 70 und 100 cm groß, rund oder sechseckig. Nun hat sich die Zuckertüte auch als normale Geschenkverpackung für Bekannte und Verwandte etabliert, was ja eigentlich toll ist. Nur wird auf Grund des zu füllenden Platzes der Name „Zuckertüte“ oft beim Wort genommen und das Ding wird randvoll mit Süßigkeiten gestopft. Wer schon einmal ein völlig überzuckertes Kind erlebt hat, weiß wie an dieser Stelle meine Alarmglocken läuten.
Wenn es nicht vorher mit den Eltern abgesprochen ist, sollte man als Oma, Opa, Onkel, Pate, Geschwister oder Freund nie die Größe der Hauptzuckertüte überschreiten. Es gibt meist die 50 cm großen Tüten, welche auch als „Geschwistertüten“ bezeichnet und die 12-30 cm Geschenktüten. In diesem Rahmen sollte man sich dann bewegen.
Als Verwandter oder Bekannter ist es sinnvoll man stimmt sich mit den Eltern kurz ab. Niemand muss an diesem Tag irgendjemanden übertrumpfen und deshalb lieber nach dem Motto „Lieber sinnvoll als nur sinnlos und süß“ schenken.
Zuckerbomben oder Schultüten?
Wie schon angedeutet sollte man den Begriff Zuckertüte heutzutage nicht ganz so wörtlich nehmen. Vor 100 Jahren war das noch anders. Da gab es nicht in jedem Restaurant einen Lolli hinterher oder meterlange Regale im Supermarkt nur mit Schokolade, Gummibärchen und Keksen mit der Aufschrift „für Kinder“ oder mit verlockenden Lieblings-Comicfiguren obenauf.
Ein Kind braucht auch zum Schulanfang keine drölfhundert Tüten Gummitiere, Megapackungen süßen Speck, Maxi-Schokoladen und / oder 99 Lollis. 99 Luftballons übrigens auch nicht. 😉
Deshalb hier meine Aufstellung von sinnvollen Inhalten für eine Schultüte:
Snacks
Snacks und sinnvolle Knabbereien, welche ein Kind in den ersten Tagen oder Wochen auch mit in die Brotdose bekommen kann.
- Studentenfutter in kleine Abpackungen ( kann man auch selber machen).
- Ungesalzene Nüsse
- Müsliriegel
- kleine Knabbersachen, die wenig oder nicht gezuckert sind
- Lieblingsobst
- Trockenfrüchte
- eventuell Zahnpflegekaugummis für Kinder
- und natürlich auch eine Lieblingssüßigkeit in einer normalen Abpackungsgröße.
Schulmaterial
Geht immer! Als Eltern kann man sich eine große Kiste mit der Aufschrift „Schulmaterial“ anschaffen. Das kann nicht schaden. Es kommt immer etwas weg, es wird immer etwas aufgebraucht! Auch wir haben so eine Kiste und greifen doch öfter hinein als anfangs gedacht.
- Füller und Patronen.
- Buntstifte. Tipp: An dieser Stelle bitte unbedingt auf Qualität mit (wenn möglich) bruchsicheren Mienen achten! Ich spreche aus Erfahrung. Es ist nicht lustig neben einem gefrusteten Kind zu sitzen, welches seinen Buntstift 10x anspitzt und die Miene doch wieder abbricht. Stifte fallen in der Schule ständig vom Tisch, ist nun mal so!
- Fasermaler. Tipp: Auch hier bitte 2€ mehr ausgeben und auf Qualität achten. Auch hier habe ich meine Erfahrung mit Billigprodukten, welche nach 2 Wochen trocken waren bzw. von Anfang an unbrauchbar.
- Lineal. Ohne Schnick und ohne Schnack, am besten biegsam, damit es nicht bricht.
- Radiergummi. Erfahrung: Hier streiten sich die Geister. Lehrer wollen einen ganz einfachen neutralen Radiergummi, damit die Ablenkung gering ist. Nun gibt es Radiergummis in allen Formen und Farben und klar finden Kinder diese toll. Also für die Schule die neutrale Variante und für den Schreibtisch zu Hause das ausgefallene Model… obwohl sich dann auch die Hausaufgaben wieder in die Länge ziehen. Naja, Spaß muss sein, auch in der Schule und am Schreibtisch!
- Spitzer für verschiedene Größen
- Schere
- Leimstifte (Qualität!)
- Knete
- Wassermalfarben und Pinsel
- Locher und Tacker für den Schreibtisch zu Hause
- Namensaufkleber für sämtliche Schulmaterialen. Kann man in allen Farben, mit und ohne Bildchen im Internet bei verschiedenen Portalen bestellen.
- Namensstempel für Bücher
- Buntes Papier zum basteln, Zeichenblock, Zeichenkarton
- Gutschein für den Schreibwarenladen um die Ecke
Eigentlich gilt bei allen Schulmaterialien, Qualität vor Quantität. So erleichtert man den Kindern mit kleinen Dingen den Schulalltag, auch wenn sie es in dem Moment noch nicht zu schätzen wissen.
Kleidung
- Schürze oder Kreativhemd für den Kunst- und Werkenunterricht
- Hausschuhe
- Hallenturnschuhe
- Sportsocken
- Sportsachen (Trikot, Trainingsanzug, Leggings etc.)
- coole Mütze oder Basecap
- Haarspangen, Haargummis
- Reflektoren für die Kleidung, für den Ranzen oder das Fahrrad
- Regenjacke
- Regenschirm
- Gutschein für ein Sportgeschäft
Praktisches für den Alltag
- Brotdose
- Trinkflasche. Tipp: Aus Erfahrung und Überzeugung empfehle ich hier die EMIL-Flasche. Läuft nicht aus, absolut hygienisch, weil es eine Glasflasche ist. Die Flaschen halten bei uns schon seit 2 Jahren und haben schon so einige Stürze erlebt und unbeschadet überlebt!
- Portemonnaie zum umhängen
- Schlüsselanhänger
- Schlüsselband
- Freundebuch
- Tagebuch, Erlebnisbuch
- Fotobuch mit ein paar Fotos des Kindes der letzten 6 Jahre. Erfahrung: Kinder lieben es, wenn man ihnen Geschichten erzählt, wie sie sich entwickelt haben und welchen Quatsch sie gemacht haben und was das erste Wort war etc.
- Schülerwitzebuch
- Buch für Leseanfänger
- Ein Wissenshörbuch
- Lieblings-DVD oder CD oder Downloadlink
- Badezusatz, Badebombe
- Zahnbürste / Zahnpasta
- Pflaster
- Taschenlampe
Spielzeug
- Springseil
- Fidget Spinner
- Gummitwist
- Schachspiel
- Quartet
- Globus, Atlas
- einen Glücksbringer mit einer Botschaft
- Bei SchönHerum gibt es das in allen Farben, da sollte also für jede Schultüte etwas dabei sein. Schwere Dinge am besten in der Mitte und im unteren Teil platzieren. Im oberen Teil dann leichtere Dinge einlagern. Es kann sonst leicht passieren, dass die Schultüte samt Kind nach vorne kippt.
Auf der Zuckertüte drauf sitzt meistens das Lieblingskuscheltier, die Lieblingspuppe oder was auch immer. Um diese Figuren am besten zu befestigen rate ich dazu eine Zuckertüte mit Tüll oder zu Filz zu wählen. Einige Modelle sind haben Krepppapier als Verschluss, was leider schnell reißen kann. Wenn man doch eine Zuckertüte mit Krepppapier hat, dann kann man dieses von innen etwas mit Klebeband bekleben um eine bessere Stabilität zu bekommen.
Am Ende die Schleife darum und fertig. Es gibt viele fertige Schleifen, man kann sie selber basteln oder man macht wie ich, Seidenpapier Pompons als Verschlussschleife. Wie das geht könnt ihr hier erfahren.
Tipp: Alle Dinge in der Zuckertüte noch einmal in buntes Seidenpapier verpacken. Geht schnell und erhöht die Auspackfreude!
Die richtige Schultüte
Und nun noch ganz allgemein zu Wahl der richtigen Zuckertüte. Fragt am besten das Kind und erfüllt ihm seinen Wunsch! Nicht die Eltern kommen in die Schule. Auch die Schultüte unseres Kindes hat nicht meinem ästhetischen Auge entsprochen, aber das Kind was einfach nur glücklich, weil es genau diese haben wollte!
Wer selber basteln will, aber keine Zeit hat der kann sich jederzeit gern an mich wenden.
info@schoenherum.de oder via Insta oder via Facebook oder anrufen oder vorbeikommen.
Hier im Beitrag habt ihr einige Exemplare zu sehen bekommen, die ich in diesem Jahr in liebevoller Handarbeit gefertigt habe. Meine Zuckertüten sind personalisiert, Unikate und auf die persönlichen Wünsche des Schulanfängers abgestimmt.
Und nun wünsche ich allen Schulanfängern, Eltern, Großeltern und Verwandten viel Spaß beim packen, schenken, tragen und auspacken.
Mit kreativen Grüße,
Stefanie
von SchönHerum